Düren und die heilige Anna - eine enge Verbindung - DN-Web
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Wer sich mit Düren beschäftigt, wird nicht an Anna vorbeikommen. Denn zwischen der Stadt und der Großmutter Jesu gibt es enge Verbindungen, die sich bis heute in Bauwerken und Veranstaltungen widerspiegeln. Wie die Anna nach Düren kam und wo sie heute noch zu erkennen ist, zeigen wir Ihnen in diesem Artikel.

Der Streit ums Annahaupt

Die gemeinsame Geschichte beginnt mit einem Steinmetz, der zum Dieb wurde. Leonhard hieß der Mann aus Kornelimünster, der dort 1501 das Annahaupt aus einer Kirche in Mainz stahl stahl. Die goldene Reliquie, die eine Büste der Großmutter Jesu zeigt, brachte er nach Düren. Auf den Diebstahl folgte ein jahrelanger Streit, an dem auch der Herzog von Jülich und die Erzbischöfe von Köln und Mainz beteiligt waren. Am 18. März 1506 entschied kein Geringerer als Papst Julius II. den Streit – und zwar zugunsten von Düren. Im selben Jahr noch wurde die bisherige Martinskirche der heiligen Anna gewidmet.

Düren wird zum Wallfahrtsort

Bereits in den ersten Jahren nach der Entscheidung, das Annahaupt in Düren zu lassen, lockte die wertvolle Reliquie zehntausende Pilger in die Stadt. Daraus entwickelte sich die bis heute jährlich gefeierte Anna-Oktav. Dabei handelt es sich um eine Festwoche zu Ehren der Heiligen. In den Tagen der Oktav finden zahlreiche Gottesdienste statt, die üblicherweise unter einem Motto stehen. So wurden bei der Anna-Oktav 2022 beispielsweise mutige und starke Frauen gewürdigt.

Plakat der Anna-Oktav 2022 an der Mauer der Annakirche

Die Annakirche damals und heute

Im Zentrum der religiösen Aktivitäten rund um die Heilige steht die Annakirche. Sie hat eine lange Geschichte. Seit dem 8. Jahrhundert gab es bereits mehrere Vorgängerbauten. Der direkte Vorgänger der heutigen Kirche war die bereits erwähnte Martinskirche, die im 14. Jahrhundert entstand. Ein Modell ist heute im Stadtmuseum zu sehen. Die Martinskirche wurde aber beim Luftangriff vom 16. November 1944 wie große Teile der Innenstadt völlig zerstört.

Die jetzige Annakirche wurde nach Plänen des Architekten Rudolf Schwarz in den 1950er Jahren errichtet. Sie ist ein moderneres Bauwerk, das jedoch einige Elemente der Vorgänger enthält. Mittlerweile ist die Annakirche, die am nach ihr benannten Platz mitten in der Dürener Innenstadt steht, die zentrale Pfarrkirche der GdG St. Lukas.

Von Pilgermärkten bis zur Annakirmes

Die zahlreiche Pilger, die wegen der heiligen Anna nach Düren kamen, mussten mit Essen und Getränken versorgt werden. Deswegen entstanden nach und nach mehrere Märkte in der Stadt. Allmählich gesellten sich auch einige Schausteller zu den Händlern. Diese Märkte waren der Ursprung der heutigen Annakirmes.

Heutzutage ist die Annakirmes eines der größten Volksfeste in Deutschland. Die Verbindung zur alten Tradition erkennt man noch daran, dass das neuntägige Spektakel auf dem Annakirmesplatz immer am Wochenende des 26. Juli oder dem darauffolgenden Samstag beginnt. Der Tag ist der Gedenktag der heiligen Anna.

Historische Aufführungen beim Annamarkt

Apropos Markt. Neben der Oktav und der Kirmes gibt es noch eine weitere Großveranstaltung, die mit der heiligen Anna verbunden ist. Alle paar Jahre, zuletzt 2019, findet der Annamarkt in Düren statt. Im Mittelpunkt stehen historische Aufführungen, die an die Zeit des 16. Jahrhundert mit der Reliquie und einem Besuch Karls des Großen erinnern.

Historischer Annamarkt Düren
Der historische Annamarkt erinnert an die Geschichte der Stadt Düren.

Die Annasäule am Altenteich

Wer außerhalb der Annakirche ein Bild mit der Heiligen machen möchte, kann dies am Altenteich tun. Dort steht nämlich unter den Bäumen neben einem Parkplatz die Annasäule. Die Statue, die von Edmund Renard d. Ä. erschaffen und 1884 aufgestellt wurde, zeigt die heilige Anna als Beschützerin.

Annasäule am Altenteich
Annasäule am Altenteich

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