Wer heute durch die Dürener Innenstadt geht, findet dort kaum alte Gebäude. Denn das alte Düren, das mal als Stadt der Millionäre galt, wurde bei einem verheerenden Bombenangriff am 16. November 1944 völlig zerstört. Auch Jülich als zweitgrößte Stadt im Kreis war massiv betroffen. Weiter südlich fand die berüchtigte Schlacht im Hürtgenwald statt. Mahnmale und Ausstellungen erinnern an diese Ereignisse im Zweiten Weltkrieg, der unsere Region deutlich veränderte.
Wie das alte Düren und die Festung Jülich starben
Am Nachmittag des 16. Novembers 1944 fielen aus Flugzeugen der britischen Royal Air Force tausende Bomben auf Düren. Gegen 15.30 Uhr erfolgte der schwerste einer Reihe von Luftangriffen, die zur sogenannten Operation Queen der Alliierten an der Westfront gehörten. Dadurch wurde die Dürener Innenstadt zu fast 100% zerstört. Nur vereinzelte Häuser blieben stehen. Ähnlich hart getroffen wurde Jülich, das bei den Alliierten als Festung galt und deshalb schwer angegriffen wurde.
Flammenengel und Trümmerberg
Vor dem Dürener Rathaus sieht man heute ein schwarzes Mahnmal. Dieser Flammenengel erinnert an die Zerstörung der Stadt. Vor dem Mahnmal findet am Jahrestag immer eine Mahnwache statt.
Unscheinbar wirkt hingegen der Hügel, den man sieht, wenn man aus der Innenstadt Richtung Niederau fährt. Was an der Kreuzung Kuhbrücke in die Höhe ragt, ist der Trümmerberg. Überreste des zerstörten Dürens wurden hier abgeladen.
Schlacht im Hürtgenwald und Kall-Trail
Im Süden des heutigen Kreis Düren tobte damals die Schlacht im Hürtgenwald. Der bekannteste Teil dieser Kampfhandlungen ist auch als Allerseelenschlacht bekannt. Durch das schwierige Gelände im Wald der Eifel fiel es den Truppen der US Army sehr schwer, gegen die Nazis voranzukommen. Es wurde eine ihrer verlustreichsten Auseinandersetzungen.
Der Schrifsteller Ernest Hemingway berichtete damals davon. An die Ereignisse erinnert heute die Ausstellung im Museum Hürtgenwald 1944 in Vossenack. Dabei sind historische Karten, Gegenstände der Soldaten und nachgestellte Szenen zu sehen. Eine Dokumentation bietet auch der Film „You enter Germany“ der Konejung-Stiftung.
Am Museum in Vossenack beginnt außerdem der Kall-Trail. Dieser rund neun Kilometer lange Wanderweg führt vorbei an einer medizinischen Einrichtung der US Army und einer Panzerkette.
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