Aktuelle Forschung und modernes Arbeiten sollen künftig das Leben im Innovationsquartier Düren prägen. Zwischen dem Bahnhof und der Innenstadt entsteht das neue Quartier Südlich Bahn. Das prominenteste Gebäude soll dort die Modellfabrik Papier werden. Die Planung und Umsetzung dieser Pläne erfordert jahrelange Arbeit.
Das Innovationsquartier ist auf einer auf einer Fläche zwischen dem Bahnhof, dem P+R-Parkplatz, der Lagerstraße, der Arnoldsweilerstraße und der Schoellerstraße geplant. Wer sich in Düren auskennt, merkt schon, dass es um eine ziemlich große Fläche geht, nämlich rund 115.000 Quadratmeter.
Wie soll das Innovationsquartier aussehen?
Das prominenteste Bauwerk im Innovationsquartier soll die Modellfabrik Papier werden (siehe unten). Doch auch andere wichtige Einrichtungen sollen dort entstehen. Die geplante Aufteilung der Gebäude kann man jetzt schon einem Plan der Stadt Düren entnehmen.
Nördlich der Modellfabrik entsteht das Digital Nonwoven Innovation Center. Es dient der Erforschung neuer Methoden in der nachhaltigen Vliesstoff- und Papierindustrie. Neben dem Institut für Textiltechnik der RWTH Aachen sind mehrere Firmen beteiligt. Rund um diese Einrichtungen sind gemischt genutzte Gebäude und Flächen für Büros und Lager vorgesehen.
Hinter einer Grünfläche mit Sportanlagen folgt in südlicher Richtung der Neubau für das Nelly-Pütz-Berufskolleg, das am bisherigen Standort Zülpicher Straße nicht mehr genug Platz hat. Dieser Neubau wurde wegen der Kosten im Sommer 2022 zunächst verschoben, aber Anfang 2024 ausgeschrieben. Das neue NPB bekommt auch eine eigene Sporthalle.
Weitere Projekte im Innovationsquartier ergeben sich durch die Nähe zum Bahnhof. So soll die Rath-Gruppe, die für den Betrieb der Rurtalbahn verantwortlich ist, dort einziehen. Ein Mobilitäts-Hub (Mobility Hub) ermöglicht neue Formen des Verkehrs. An einer neuen Radstation können die Pendler ihr Fahrrad sicher abstellen.
Südlich schließt sich das Innovation Center Düren an. Im ICD sollen neben der Wirtschaftsförderungsgesellschaft WIN.DN auch verschiedene Start-ups einen Platz finden, um moderne neue Projekte voranzutreiben. Neue Räumlichkeiten bekommt auf dem geplanten Gelände auch die Dürener Stadtverwaltung. Dazu ist vorgesehen, ein technisch-soziales Rathaus zu errichten.
Mitten durch das zukünftige Innovationsquartier wird sich eine neue Promenade ziehen, die von Fußgängern und Radfahrer genutzt werden kann. Rund um die entstehenden Gebäude sollen weitere Wege und viele Grünflächen mit Bäumen das Innovationsquartier attraktiv machen.
Weitere Informationen und Bilder sind auf der Website der Stadt Düren zu sehen.
Die Modellfabrik Papier als Highlight
Die Geschichte der Stadt Düren ist schon lange vom Papier geprägt. Nun soll auch die Zukunft der Papierherstellung in Düren erforscht werden. Dazu entsteht im Innovationsquartier die Modellfabrik Papier. Dort geht es darum, wie die Herstellung des Materials, das auch in der digitalisierten Welt wichtig bleibt, nachhaltiger erfolgen kann. Der Energiebedarf der Papierindustrie soll bis 2045 um 80% sinken.
An der Modellfabrik sind neben 20 Unternehmen der Papierindustrie auch renommierte Forschungseinrichtungen beteiligt. Dazu gehören neben dem benachbarten Forschungszentrum Jülich sowie der RWTH und FH Aachen auch überregionale Einrichtungen wie die Technischen Universitäten Darmstadt und Dresden.
Vom Schandfleck zum modernsten Stadtviertel
Das Gebiet südlich des Bahnhofs, auf dem gerade das Innovationsquartier entsteht, hatte viele Jahrzehnte lang einen schlechten Ruf. Entlang der Josef-Schregel-Straße waren eher als zwielichtig angesehene Geschäfte angesiedelt und der Langemarck-Park war nicht besonders einladend. Flächen an der Lagerstraße wurden nicht genutzt.
Genau in diesem Bereich soll zukünftig das Innovationsquartier strahlen. Politiker sprechen bei den laufenden Arbeiten von der größten städtebaulichen Entwicklung in Düren seit dem Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg. Daran kann man schon erahnen, wie umfangreich der Umbau des Bereichs Südlich Bahn ist.
Masterplan, Fördergelder und IQ.DN GmbH
Das Innovationsquartier ist das größte Projekt aus dem sogenannten Masterplan Innenstadt, den die Stadt Düren 2012 mit einem Integrierten Handlungskonzept aufstellte und seit 2014 umsetzt.
Mehr zum Masterplan gibt es in einem separaten Artikel.
Ein solch großes Projekt finanziert sich nicht von selbst. Daher hat sich die Dürener Politik jahrelang darum gekümmert, entsprechende Fördergelder vom Land NRW zu erhalten. Außerdem musste die Stadt die Grundstücke und Häuser auf dem Gelände des Innovationsquartiers erwerben. Um die komplexe Planung besser koordinieren zu können, wurde Ende 2022 die neue Gesellschaft IQ.DN GmbH gegründet. Erstmals sichtbar wurden die Veränderungen für alle Dürener, als im Herbst 2022 die Abrissarbeiten entlang der Josef-Schregel-Straße begannen.
Aktuelle Berichte rund um die Entwicklungen im Innovationsquartier lesen Sie bei DN-News.