Von der Kommunalreform bis zum Rurkreis-Plan: Die Geschichte des Kreises Düren - DN-Web
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Der Kreis Düren ist erst gut 50 Jahre alt. Das gilt jedenfalls, wenn man sich mit dem heutigen Kreis beschäftigt. Denn dieser entstand erst 1972. Er besteht seitdem aus fünf Städten und zehn Gemeinden und möchte weiter wachsen. Einen neuen Namen möchten die Einwohner für ihren Kreis aber nicht haben. In diesem Artikel stellen wir Ihnen den Kreis Düren näher vor.

Vereint aus Düren und Jülich

Das sogenannte Aachen-Gesetz sorgte 1972 für eine Kommunalreform in unserer Region. Dadurch wurden die bisherigen Kreise Düren und Jülich, die 1816 in Preußen entstanden waren, zum neuen Kreis Düren zusammengelegt. Drei Jahre später gab es durch das Köln-Gesetz noch ein paar kleinere Änderungen an den Grenzen.

Heute umfasst der Kreis die fünf Städte Düren, Jülich, Linnich, Nideggen und Heimbach. Hinzu kommen zehn weitere Gemeinden. Das Gebiet reicht von der flachen Zülpicher Börde bis zu den Höhen der Eifel.

Zwischen Tourismus und moderner Forschung

Der Kreis Düren ist allein schon durch seine unterschiedlichen Voraussetzungen sehr vielfältig. Im Mittelpunkt steht Düren als größte Stadt zwischen Köln und Aachen. Sie hat sich u.a. als Stadt der Märkte, durch Spitzensport und Events wie die Annakirmes einen Namen gemacht. Die zweitgrößte Stadt Jülich ist überregional vor allem durch das Forschungszentrum bekannt geworden. Auch neuere Forschung wie zum Wasserstoff ist im Norden des Kreises zu finden. Der Süden ist hingegen durch die Eifel mit den Wäldern und Stauseen geprägt. Die Gegend rund um Nideggen und Heimbach lebt daher vor allem vom Tourismus. Wichtig für den Verkehr im Kreis sind die Rur mit den Radwegen und die Rurtalbahn.

300.000 Einwohner angestrebt

Nach der Kommunalreform hatte der Kreis Düren zunächst gut 237.000 Einwohner. Bis Mitte der 1980er Jahre blieb die Zahl ungefähr in dieser Größenordnung. Anschließend gab es einen deutlichen Anstieg bis zum bisherigen Höchstwert von knapp 273.000 Einwohnern im Jahr 2004. Nach neusten Daten von Ende 2021 leben gut 266.000 Menschen im Kreis Düren. Die Verteilung auf die einzelnen Kommunen ist in der Tabelle zu sehen.

Derzeit verfolgt der Kreis eine Wachstumsoffensive. Damit soll die Einwohnerzahl bis zum Jahr 2025 auf mindestens 300.000 Menschen steigen.

Stadt/GemeindeEinwohner
Ende 2021
Fläche
Düren91.81485.00 km²
Jülich32.63590.39 km²
Kreuzau17.46341.73 km²
Niederzier14.18063.46 km²
Langerwehe14.05041.46 km²
Aldenhoven13.89344.25 km²
Linnich12.83565.43 km²
Nörvenich10.81666.21 km²
Nideggen10.20465.04 km²
Merzenich10.14937.92 km²
Vettweiß968583.15 km²
Hürtgenwald879888.05 km²
Titz856968.51 km²
Inden741835.92 km²
Heimbach426264.96 km²

Der ewige Landrat Wolfgang Spelthahn

Politisch ist der Kreis Düren seit vielen Jahren eng mit dem Namen Wolfgang Spelthahn verbunden. Der CDU-Politiker ist bereits seit 1999 als Landrat aktiv. Mit der Kommunalwahl 2020 begann seine fünfte Amtszeit in Folge.

Spelthahn ist damit erst der vierte Dürener Landrat seit der Kommunalreform. Damals regierte noch bis 1989 sein CDU-Kollege Johannes Kaptain, bevor zehn Jahre lang die SPD mit Adolf Retz und Manfred Lucas an der Spitze stand. Bis 1999 gab es parallel dazu noch das Amt des Oberkreisdirektors, besetzt von Gustav Innecken (bis 1981), Josef Hüttemann (bis 1997) und Annemarie Frage-Münch (1997-1999).

Die CDU ist seit 1972 auch fast immer die stärkste Kraft im Kreistag. Bei zehn Wahlen musste sie sich nur einmal, nämlich 1989, der SPD geschlagen geben. Die Konservativen kamen immer auf über 40% und hatten viermal sogar die absolute Mehrheit. Im aktuellen Kreistag sind die Grünen mit neun Sitzen drittstärkste Kraft hinter der CDU (25) und der SPD (15).

Haupteingang zur Kreisverwaltung
Haupteingang zur Kreisverwaltung

Neues Logo, aber keine Umbenennung

Im Zuge seiner Modernisierung gab sich der Kreis Düren 2021 ein neues Logo. Darauf ist das wortspielerische Motto „Seen & Entdecken“ zu lesen. Mit den Seen sind dabei nicht nur die Stauseen im Süden des Kreisgebiets gemeint, sondern auch der Indesee, der zukünftig anstelle des auslaufenden Tagebaus entstehen wird.

Eine weitere Veränderung sollte den Namen des Kreises Düren betreffen. Landrat Spelthahn und einige Menschen aus Jülich und Umgebung wollten den Namen Rurkreis Düren-Jülich durchsetzen. Der Plan wurde jedoch von der großen Mehrheit der Einwohner abgelehnt. Nach einem Bürgerentscheid stand im August 2022 endgültig fest: Kreis Düren bleibt!

Die Zukunft im Strukturwandel

Der Strukturwandel prägt derzeit und in den nächsten Jahren auch den Kreis Düren. Der Tagebau verschwindet, neuen Energien kommen. Mehr dazu erfahren Sie in folgendem Artikel.


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